Kältewelle: Wie der Dieselmotor fit bleibt


Tipps für Diesel-Fahrer bei extremen Niedrig-Temperaturen -

Diesel-Fahrer ohne Garage haben Fragen, wie sie bei Temperaturen unter 10 bis 15 Grad weiterhin sicher durch die Kälte kommen, weil die Kältewelle dieser Tage den ein oder anderen Dieselmotor schon zum Stillstand gebracht hat. "Am Kraftstoff liegt es in aller Regel nicht, wenn Fahrer von Dieselfahrzeugen im Winter Startprobleme bekommen". "Im Dieselkraftstoff sind Paraffine enthalten, die naturgemäß bei Minustemperaturen ausflocken. Damit diese sich nicht zu großen Kristallen zusammenballen und dann das Kraftstofffilter verstopfen, setzen wir schon in der Raffinerie spezielle Additive zu. Deshalb ist unser  SuperDiesel   in den Wintermonaten bis unter minus 20 Grad Celsius kältefest". "Das reicht in den allermeisten Regionen Deutschlands aus, um gut durch den Winter zu kommen."

Kernpunkt der Empfehlungen für eine sorgenfreie Fahrt: die Wartung der Selbstzünder in der Werkstatt nicht zu vernachlässigen:

Vorglüheinrichtung und Batteriezustand sollten überprüft werden.
Besonders wichtig: das gesamte Kraftstoffsystem muss entwässert sein!
Der Kraftstofffilter ist zu überprüfen bzw. zu wechseln: Denn bei Minusgraden bilden sich bereits aus geringen Feuchtigkeitsanteilen Eiskristalle, die sehr schnell die Filterpatrone verstopfen und den Kraftstoff nicht mehr durchfließen lassen.

Auch ein Motorölwechsel kann nützlich sein. Leicht-Lauf-Öle sorgen beim Kaltstart für eine schnellere Durchölung des gesamten Motors. Ganz wichtig: Im Gegensatz zu der früher möglichen Zumischung von Normalbenzin bei extrem winterlichen Temperaturen, ist dies für moderne Selbstzünder mit Hochdruck-Einspritzsystemen - wie Common Rail oder Pumpe-Düse - von den Fahrzeugherstellern nicht mehr zugelassen. Bereits geringe Mengen Benzin würden unweigerlich zu gravierenden Schäden führen! Problematisch ist auch die nachträgliche Zugabe von Fließverbesserern, denn sie werden dem Kraftstoff bereits bei der Herstellung in der Raffinerie in der richtigen Qualität und Menge zugefügt. Überdosierungen dagegen verschlechtern die Kälteeigenschaften des Kraftstoffs und führen zur Verstopfung des Kraftstofffilters. In Zeiten extremer Minustemperaturen ist ein anderer Trick hilfreich: Diejenigen Autofahrer, die nur Kurzstrecken fahren, sollten ihren Tank nicht komplett auffüllen. Denn kleinere Kraftstoffmengen werden über die Rückflussleitung vom Motor zum Tank schneller aufgewärmt.

Sollte allerdings bei einem unerwarteten starken Frosteinbruch tatsächlich einmal der Kraftstofffilter verstopfen",  "hilft nur eines: Das Fahrzeug in einer beheizten Halle aufwärmen und den Filtereinsatz austauschen. Auf keinen Fall sollten die Kraftstoffleitungen mit einer offenen Flamme aufgetaut werden!"


Auch ein noch so filtrierfähiger Dieselkraftstoff reicht allerdings nicht für einen einwandfreien Winterbetrieb aus. Weitere wichtige Voraussetzungen sind: Die Batterie muss ein sicheres Starten erlauben und genug "Saft" für den Betrieb der Filterheizung (falls vorhanden) haben. Die Kraftstoffanlage muss sauber und wasserfrei sein. Dies gilt insbesondere für das Kraftstofffilter, denn selbst geringe Mengen gefrierender Feuchtigkeit verengen die Filterporen derart, dass Paraffine aus dem trüben Dieselkraftstoff zurückgehalten werden und das Filter nach und nach verstopfen (versulzen). Die Folge ist dann Kraftstoffmangel bis hin zum Stillstand des Motors.

Der Grund für den Ausfall des Fahrzeuges wird allerdings in der Regel nicht dem Filter sondern dem Kraftstoff zugeschrieben. Auch die häufig getroffene Aussage "dann war das Wasser bereits im Kraftstoff" ist nicht richtig. Die Wege, auf denen Wasser/Feuchtigkeit in das Kraftstoffsystem eines Fahrzeuges gelangen kann, sind vielfältig und reichen von der sog. Tankatmung (u. a. bedingt durch die Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht) bis hin zum Eindringen von Spritzwasser über die Tankentlüftungs-Leitung von Fahrzeugen. Darüber hinaus kann es bei extremen Witterungsbedingungen auch sehr wichtig sein, wo man sein Fahrzeug in den besonders kalten Nachtstunden abstellt. Es sollten unbedingt Stellen im Freien vermieden werden, die ungeschützt sind und wo der kalte Wind zu einer zusätzlichen Auskühlung eines Fahrzeuges führen kann. Hierbei werden oft Temperaturen beobachtet, die rund 5 bis 10 Grad tiefer liegen als dies an geschützten Stellen der Fall wäre. Nach dem morgendlichen Start sollte man möglichst zügig versuchen, die (warme) Betriebstemperatur des Fahrzeuges zu erreichen, denn diese sorgt für das Auflösen der auf der Filteroberfläche abgesetzten Paraffine und vermeidet so das Zusetzen und den hierdurch bedingten Kraftstoffmangel. Allerdings kann es bei extremen Temperaturen dann während der Fahrt doch noch zu Problemen kommen, wenn die Kraftstoffleitungen des Fahrzeuges am Fahrzeugboden ungeschützt der Kälte und der zusätzlichen Auskühlung durch salzhaltiges Spritzwasser und den Fahrtwind kommen. Eine sinnvolle Vorsorge-Maßname wäre in besonders kalten Regionen die Isolierung dieser Leitungen durch eine Werkstatt.

Winterdiesel wird, wie durch den Gesetzgeber festgelegt in der Zeit vom 16. November bis 28. Februar eines jeden Jahres dem Verbraucher an Tankstellen angeboten. Um dieses zu gewährleisten, müssen die Raffinerien den kältefesteren Winterdiesel (bis minus 20 Grad, ) schon rund 6 Wochen vor dem Beginn des Winterzeitraumes produzieren, damit dann rechtzeitig alle Tankstellen auf diese Qualität umgestellt sind und noch vorhandene Restmengen an so genannte Übergangsdiesel (kältestabil bis ca. minus 13 Grad) keine Rolle mehr spielen.

Ihre Tankstelle Gill